Nach einer langen Pause setzen wir unsere monatlichen Waldspaziergänge am Sonntag den 2. August 2020 fort.
Wir sind in dieser Pause nicht tatenlos geblieben und haben die Zeit genutzt um weiter in alten Akten zu recherchieren.
Dabei haben wir die Bezirksregierung um Einsicht in die Unterlagen vom vorherigen Planfeststellungsverfahren gebeten: Abbauerweiterung der Grube Osterholz und Errichtung von 2 Abraumhalden Holthauser Heide und Schöller. Wir wurden , damals zuständige Behörde für dieses Verfahren. Marjolein Schlüter, eine der Sprecher*innen der Initiative Osterholz bleibt! sagt: „Wie ist es möglich, dass die Bezirksregierung Düsseldorf keine Akten aus diesem Verfahren vorliegen hat? Aufgrund des Beschlusses des Oberbürgermeisters der Stadt Wuppertal, Resort Umweltschutz, Untere Naturschutzbehörde geht hervor, dass eine Erweiterung bzw. Erhöhung der Halde Oetelshofen nicht möglich ist. Dieses Wissen ist relevant für das aktuelle Planfeststellungsverfahren, da dies der alleinige Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens 2019 ist. Ich frage mich, ob die Bezirksregierung hiervon Kenntnis hat“.
Das ist wohl auch bei der Verwaltung beider Städte Wuppertal und Haan niemandaufgefallen.
Das Planfeststellungsverfahren 2019 hätte dieser Form überhaupt nicht beantragt werden können.
Auch in 2013 sind grobe Fehler gemacht worden.
Die Stadt Haan hat Grundwasser Einspruch erhoben, nicht gegen eine Rodung von 3 ha Wald iLandschaftsschutzgebiet.
Da ein Planfeststellungsverfahren übergreifendübergeordnet ist und Konzentrationswirkung hat, haben mit dem Beschluss von 2013 die 3 Haaner Waldgrundstücke automatisch ihren Status als LSG verloren. Marjolein Schlüter dazu: „Die Stadt Haan hat einfach stillschweigend hingenommen, dass aus Landschaftsschutzgebiet Industriegebiet geworden ist. Warum ist das niemand aufgefallen? Wir Bürger sind wieder mal um ein Stück Naherholungsgebiet betrogen“.
Jetzt die Halde. Im Zuge eines Verfahrens aus 2005, Regiobahn, wurde entschieden, dass die Halde Hanielsfeld in Wuppertal ihrwurde, dafür sollte die Halde Oetelshofen den Status Besonderen Schutz de Natur (BSN) erhalten. Dies ist nach unserer Überprüfung bereits im Regionalplan eingetragen. Politiker/Verwaltungen nur einen Blick auf den RegionalplanEintrag in die Liste der Naturschutzgebiete Wuppertal bis jetzt verwehrt wurde, können dort auch in diesem Herbst wieder zwei Großveranstaltungen stattfinden. Warum hakt da niemand nach?“.
Seit dem 13. Juni 2020 gibt es eine von der Firma Oetelshofen initiierte Waldbewässerung, die 2-wöchtlich stattfindet. Daran beteiligen sich auch Freiwillige unserer Initiative Osterholz bleibt! An sich eine gute Aktion, wäre da nicht die Tatsache, dass die Firma jährlich 11 MILLIONEN Liter Grundwasser abpumpt. Schlüter: „Ich habe das erste Mal bei der Waldbewässerung mitgemacht, weil ich den Bäumen „was Gutes“ tun wollte. Allerdings bekommen die Bäume (und nur ein Teil davon) alle 2 Wochen ca. 30.000 Liter zurück, eine Menge, die die Firma Tag ein, Tag aus innerhalb von 1,5 Minuten der Erde wegnimmt. Dies im Hinterkopf zu haben, tut weh. Und dann habe ich noch erfahren, dass die Firma Oetelshofen das Material, das zur Bewässerung benötigt wird, von einem anderen Menschen stellen lässt. Lediglich das Grundwasser wird von der Firma gestellt; Grundwasser, das Allgemeingut ist. Da ist meine Motivation auf Null gesunken. Dem Waldbesitzer scheint sein Wald doch nicht so wertvoll zu sein“.
Klimaschutz, Naturschutz ist Knochenarbeit. Wir machen weiter, wir klären auf, wir gehen dSache auf den Grund.